Welche Geräte für den Wenig-Kocher?

Ich lebe seit neun Jahren in meiner Mietwohnung. Beim Einzug gab es vom Vermieter – wie es sich für Hamburger Wohnungen gehört – einen Herd mit Backofen und einen Spülenschrank. Zwischen diese beiden Möbel passte meine Waschmaschine, die gleichzeitig die einzige Arbeitsfläche in der Küche bietet. Gibt bestimmt Leute, die auch in einer so spartanisch eingerichteten Küche zu kulinarischen Höchstleistungen auflaufen – ich nicht. Deshalb hier ein paar Überlegungen, welche Geräte ich in meiner EBK (Einbauküche) haben möchte. Dafür zunächst einmal die Auflistung meiner Küchengeräte in der Reihenfolge „viel verwendet“ bis „kaum im Einsatz“:

  • Kühlschrank mit Gefrierfach – steht natürlich nicht zur Diskussion, auch wenn hier hauptsächlich nur fürs Frühstück am Wochenende Dinge lagern – plus Getränke.
  • Der Wasserkocher kommt fast jeden Tag zum Einsatz – für Tee und Wärmflaschen. (Ja, sogar im Sommer!)
  • Kaffeemaschine – nur am Wochenende in Betrieb
  • Mikrowelle: 2 Mal pro Woche (Tee und Tiefkühlgerichte aufwärmen)
  • Herd: 2- bis 3 Mal im Monat.
  • Der Backofen sieht fast noch aus wie neu, wird alle zwei Monate mal verwendet. Brauche ich also überhaupt einen oder reicht die Mikrowelle?

Ich bin sehr gespannt, ob eine Einbauküche meine Kochgewohnheiten verändern wird. Vermutlich nur marginal und nur in den ersten Monaten im neuen Zuhause. Aber auch wenn kaum in Verwendung: ab und an werde ich bestimmt mal Kekse backen und deshalb wird es einen Backofen geben. Da alle Welt vom Dampfgarer spricht, mit dem selbst Koch-Laien was zaubern können, sollte es vielleicht statt des klassischen Ofens ein Dampfgarer oder ein Kombigerät werden? Und warum nicht gleich noch die Mikrowelle integrieren? Auf der Kölner Küchenmesse LivingKitchen im Januar wurde so ein bezahlbares 3-in-1-Gerät von Panasonic schon vorgestellt.  

Die Chance noch weniger Geräte zu haben als jetzt, werde ich wohl nicht nutzen. Nicht zuletzt weil auch eine Spülmaschine in die neue Wohnung gehört. Und zwar hoch eingebaut, wobei der Trend aktuell beim hoch eingebauten Backofen liegt, den sogar begeisterte Köche weniger nutzen als die Spülmaschine. Aus ergonomischen Gesichtspunkten ist die hohe Spülmaschine also sehr sinnvoll. 

Doch nun zu meinem bisschen Luxus, auf den ich mich jetzt schon freue: Denn welches Geräte benutze ich nahezu täglich? Den Wasserkocher! Deshalb werde ich mir einen Heißwasserhahn gönnen. Kochend heißes Wasser direkt aus dem Hahn – genial! Tee in Sekundenschnelle, Wärmflaschen ohne Warten und Frühstückseier in exakt 6.45 Minuten. Aktuell bei mir hoch im Kurs ist ein Modell der Marke Quooker. Nicht günstig, soll aber der beste und sicherste am Markt sein.

Ihr seht schon – bequem muss es für mich sein: sowohl beim Heißwasser als auch beim Geschirr ein- und ausräumen. Mal schauen, was das Küchenstudio von meinen Überlegungen hält.

Küchen-Trends kommen aus Ostwestfalen

Aktuell bin ich auf der Messe Küchenmeile A30 unterwegs. Klingt nach Autobahn, befindet sich auch neben der  Autobahn A30. Mehr oder weniger. Denn hier in OWL (Ostwestfalen  – das ist die Gegend um Bielefeld!)  sitzt der Großteil der deutschen Küchen- und auch Möbelindustrie. Zwei von drei Küchen kommen aus dieser Region. Im September öffnen alle Hersteller ihre Hausausstellungen, um den Küchenhändlern aus ganz Deutschland ihre Neuheiten zu präsentieren. Unter anderem sind darunter bekannte Marktführer wie Nobilia (Nr. 1 in Deutschland) und für den Verbraucher eher unbekannte Dickschiffe wie Häcker, die gehören zu den Top 3, sind aber in Deutschland unter Endverbrauchern eher unbekannt. Ebenfalls sitzen Unternehmen wie Poggenpohl, Rational, Störmer, Nolte, Ballerina, Bauformat etc. hier an der A30 und zeigen, was sie können.

Zum vierten Mal bin ich bei dieser Messe dabei – und zum ersten Mal betrachte ich die Neuheiten im persönlichen Kontext, denn die Frage dieses Blogs ist ja: was gefällt mir und was will ich in meiner neuen Küche haben? Hier eine kurze Zusammenstellung der Trends und was ich davon halte:

  • Lacklaminat – seit letztem Jahr der erfolgreichste Newcomer im Oberflächenbereich und bei Insidern auch als Lala bekannt. Die Platte (die Küchenfront) wird mit einem Laminat beschichtet und dann lackiert. Sieht aus wie Lack, befindet sich aber im Preiseinstieg. Finde ich persönlich interessant – denn den Unterschied zu echtem Lack sieht nur der Profi aus der Nähe.
  • Oberflächen im Beton-Dekor (also ein Beton-Fake, das aus der Entfernung ziemlich echt wirkt). Kann cool aussehen – aber finde ich das noch in 10 Jahren gut?!
  • Grau – in guter alter Loriot-Manier gibt es diesen Farbton in Form von frischem Perlgrau, dunklem Lavagrau, fröhlichem Seidengrau, dezentem Basaltgrau usw.
  • Holz – als echtes Furnier oder als Dekor. Eiche ist immer ganz vorn bei den Hölzern dabei, aber auch die Buche kommt zurück. Nicht so meins. Aber: die Kombination aus Lack (ob als Laminat oder in echt), Beton-Optik oder Grau und Holz kann super schön und wohnlich sein. Gerade wenn man seine offene Küche ins Wohnzimmer integrieren muss und nicht auf einen weißen Küchenblock schauen möchte.
  • Ein weiterer Trend ist die akzentuierte Beleuchtung der Küche mit LEDs. Diese sind dimmbar und die Farbtemperatur lässt sich einstellen. Mein Highlight: eine beleuchtete Kehlleiste – das ist bei einer grifflosen Küche die „Griffmulde“ unter der Arbeitsplatte.
  • Coming back des Kupfers… als Arbeitsplatte, als Griff.
  • Barplatten an der Kücheninsel – auch in Form von verschiebbaren Pultplatten (praktisch!)
  • Elektrifzierung von Möbeln: also eine elektronische Öffnungsunterstützung für Kühlschrank (beispielsweise in einer grifflosen Küche) oder von Auszügen. Ein kurzer Druck gegen die Front und die Tür oder die Schublade öffnet sich… Braucht man das wirklich?

Fazit für heute: Ich finde Lacklaminat gut, mag Grau und die neuen Beleuchtungsideen.

Singapur – simply (is) the best

hawker_photo-koelnmesseAch, ich bin mal nicht so. In meinem zweiten Beitrag geht es jetzt doch ums Essen… einfach weil es so schön war… und auch damit ich meinen Blog mit Content füttere!

Highlights, auf die sich viele Besucher bei ihrer Reise nach Singapur freuen, sind unerschöpfliche Einkaufsmöglichkeiten in schillernden Shopping Malls, eine Bootsfahrt vor der grandiosen Skyline und der Besuch der abwechslungsreichen Restaurant- und Barszene. Sicherlich gehören Drinks und Dinner mit Dresscode zu einem Aufenthalt in dem kleinen asiatischen Stadtstaat dazu. Aber auch: das beste Essen der Welt, das nicht nur in den Luxusrestaurants der Wolkenkratzer zu finden ist. Denn so modern und dynamisch die Metropole sich präsentiert, beim Essen lieben die Singapurer die schnelle, einfache und gleichwohl köstliche Mahlzeit am Straßenimbiss.

Natürlich gibt es beim Thema Essen in Singapur einige Besonderheiten: Kaugummis sind bekanntermaßen verboten, Essen oder Trinken in den U-Bahnen ist nicht erlaubt – und die überall in Asien beliebten Straßenimbisse und Garküchen werden zur besseren Kontrolle von Hygienevorschriften über Regierungsbehörden in sogenannten Hawker Centern organisiert. Hawkers – übrigens das englische Wort für Straßenhändler – findet man vom CBD, dem Central Business District in der Innenstadt, bis in die am Rande liegenden Wohnbezirke.

Trotz der straffen Organisation wird der Spaß am Essen keinesfalls gemindert. Ganz im Gegenteil: Die Hawker Center im tropischen Singapur, wo entweder die Sonne brennt oder monsunartige Schauer niederprasseln, sind überdacht. Zudem stehen Tische und Stühle in normalen Größen bereit (im Unterschied zu den sonst oftmals verwendeten Mini-Schemeln in anderen Ländern) – man darf also gemütlich Platz nehmen. Das Geschirr wird abgeräumt, so dass, außer während der betriebsamen Mittagszeit, eine gewisse Ordnung und Sauberkeit herrscht. Darüber hinaus kann man auch als Tourist alles bedenkenlos probieren, da die einzelnen Imbisse regelmäßig auf die Einhaltung von Hygienestandards überprüft und bewertet werden. Doch das Beste: Man hat in einem Hawker Center eine immense Auswahl an asiatischen Speisen auf einer kompakten Fläche – von chinesischer und japanischer über vietnamesischer und thailändischer bis hin zu indischer und arabischer Küche. Stände mit frischen Fruchtshakes oder Kaffee runden das Angebot ab. Daraus ergibt sich nur ein Nachteil: Es fällt schwer, sich für ein Gericht zu entscheiden.

Singapur ist der flächenmäßig kleinste Staat Südostasiens, hat dafür aber vielleicht die größte Bandbreite an asiatischen Gerichten im Verhältnis zur Ausdehnung. Die Stadt lohnt sich aus diesem Grund perfekt für eine kulinarische Erlebnisreise durch die verschiedenen Geschmäcker Asiens. Wer doch einmal Lust aufs Einkaufen bekommt, muss natürlich nicht hungrig nach Hause gehen. Im Untergeschoss der Shopping Malls finden sich klimatisierte Food Courts, die ebenfalls durch ihre köstliche Vielfalt begeistern.

Definitiv ist Singapur keine günstige Stadt – weder für Touristen noch für die Bewohner. Vielleicht bringt es deshalb auch so viel Spaß, sich in den Hawker Centern durch sämtliche Speisen zu probieren. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wer tagsüber hier oder in den Food Courts essen geht, hat zum Sonnenuntergang noch das nötige Kleingeld, um in den Skybars einen erstklassigen Cocktail zu trinken. Und vielleicht auch, um das eine oder andere Gourmetrestaurant auszuprobieren. Denn: It’s all about food! Egal, wo man in Singapur essen geht.

Quelle und in Zusammenarbeit mit: Koelnmesse.

Die erste eigene Küchenplanung – spießig oder spannend?

(C) Häcker
(C) Häcker Küchen

Mit Ende 30 fährt kaum einer meiner Freunde mehr einen Gebrauchtwagen und noch kocht er in einer Ikea-Küche. Selbst die Freundin in Berlin, die aktuell mit Kind und Freund in einer 2-Zimmer-Altbauwohnung mit einer zusammengeschusterten Küche lebt, wird nun bald in einen Neubau mit perfekt geplanter Einbauküche ziehen… Sie überlegt schon, wie sie einen gewissen Vintage-Look in die Küche bekommt, wenn schon Boden, Wände, Türen neu sind.

Und auch bei mir steht eine Küchenplanung an, denn: Der Kaufvertrag für die Wohnung ist unterschrieben, nur dass das Haus erst Ende 2016 stehen wird.  Ich dachte, das gäbe mir noch genug Zeit, Ideen zu sammeln. Aber nein, sobald der Rohbau fertig ist, beginnt der Innenausbau und die Elektroplanung muss in den nächsten Wochen stehen und damit auch grob das Design der Küche. Auch ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das jetzt spießig oder ganz spannend finde. Eine Einbauküche hat ja Vorteile: Keine ollen Herdplatten mehr und keine Fugen, wo sich der ganze Dreck sammelt…  Und endlich mal eine richtige Arbeitsplatte und eine Spülmaschine und richtig viele Küchenschränke.

Da ich seit 10 Jahren für die Küche- und Möbelindustrie arbeite, denkt ihr, ich habe einen Wissensvorsprung? Stimmt, aber das macht es nicht einfacher, da ich die Auswahlmöglichkeiten aus unzähligen, unendlichen und wahnsinnig vielen Varianten kenne. Wie soll ich mich da entscheiden?! Noch nicht einmal das Budget verkleinert die Qual der Wahl, denn eine tolle Optik, super Geräte und viel Komfort müssen nicht teuer sein.

Nennt mich spießig, aber ein bisschen freue ich mich jetzt doch auf die Planung! Nach 18 Jahren Zusammenleben mit Melamin-Fronten hab ich mir das verdient. Und wisst ihr was: die Berliner Freundin gewöhnt sich bestimmt auch noch an den Gedanken. Außerdem hat sie ja für Nachwuchs gesorgt, der mit Stift und Bobby Car am Used-Look der Küche arbeiten wird!